Dani Arnold - Profi-Bergsteiger, Bergführer und Markenbotschafter von Infra-Com
Infra-Com engagiert sich.
Wir arbeiten mit unseren Kunden fokussiert und orientieren uns immer nach oben. Dabei bleiben wir sportlich im Ehrgeiz und fair. Genau wie die Sportler:innen.
Darum zeigen wir auch hier unser Commitment zu Hochleistung und lokales Engagement.
Für die Pickelübergabe führte Dani Arnold die Geschäftsleitung von Infra-Com im Herbst 2021 auf den Bündner Berg Piz Palü. Die Zusammenarbeit zwischen dem Profi-Bergsteiger und Bergführer Dani Arnold und Infra-Com währt schon einige Jahre. Doch was macht ein Profi-Bergsteiger überhaupt genau, wie bereitet sich Dani Arnold auf diese anspruchsvollen Touren vor und welches Projekt vollendete er nach der Pickelübergabe?
11.06.2023 - Solo-Speedrekord am Salbit
Dani Arnold klettert alle drei Grate am legendären Salbitschijen am Stück in unter 10 Stunden - allein und schneller als je ein Mensch zuvor.
Der Salbitschijen (2985m) im Kanton Uri lässt Bergsteigerherzen höherschlagen. Seine Grate zählen zu den schönsten Granittouren der Schweiz. Während der Ostgrat moderate
Schwierigkeiten (bis 5a) aufweist, bleiben Süd- und Westgrat trotz aller Popularität aufgrund ihrer Schwierigkeit und Länge erfahrenen Alpinisten vorbehalten. Der Urner Bergführer und Profikletterer Dani Arnold startete am 11. Juni frühmorgens in der Salbithütte auf 2105m, um erst den Südgrat, dann den Westgrat und zum Schluss den Ostgrat am Stück zu bewältigen - allein. Genau 9 Stunden, 36 Minuten und 55 Sekunden später betrat er wieder die SAC-Hütte, müde aber mit einem breiten Lächeln im Gesicht. Es ist keine schnellere Begehung der drei Grate bekannt.
Mit nassen Finger auf dem letzten Grat Die drei Grate zusammen ergeben über 1500 Klettermeter und rund 70 Seillängen in alpinem Gelände, mit maximalen Schwierigkeiten bis 6b. Jeder Grat für sich stellt für die meisten Seilschaften eine volle Tagestour dar. Die Routen führen nicht etwa direkt nach oben sondern beinhalten etliche Traversen und kurze Abstiege. Sie erfordern viel Erfahrung in der Routenfindung und vor allem im Umgang mit dem Seil, das der 39-jährige für diese Passagen bei sich trug. Sechsmal wechselte der Profibergsteiger zwischen Berg- und Kletterschuhen hin und her, um das optimale Schuhwerk für das zu bewältigende Gelände an den Füssen zu haben. Im Abstieg vom Gipfel lag noch viel Schnee. Das wirkte sich einerseits positiv auf das Tempo aus, erforderte aber auch zusätzliche Konzentration, um nicht für die nächsten Kletterstellen völlig durchnässt zu werden. Genau das passierte ihm jedoch im zweiten Abstieg, als Schnee in den umgehängten Magnesiumbeutel gelangte. So mussten die Finger des Kletterers auf dem letzten der drei Grate ohne das haltspendende Pulver auskommen. «Das war unachtsam von mir. Aber zum Glück hatte ich mir mit dem Ostgrat den leichtesten Grat für den Schluss aufgespart.»

Seine unglaublichen Leistungen haben Arnold zu einer Legende unter den Alpinisten gemacht. Seine Fähigkeit, das Unmögliche möglich zu machen, inspirierte Personen auf der ganzen Welt, ihre eigenen Grenzen zu überschreiten und nach neuen Höhen zu streben. Seine Philosophie ist einfach, aber tiefgründig: «Wenn du wirklich willst, kannst du es schaffen. Alles ist möglich, wenn du bereit bist, dafür zu arbeiten».
Jötnar - Februar 2022
Eiskletter-Expedition in Island
Dani Arnold war vom 30. Januar bis 13. Februar 2022 auf Eiskletter-Expedition in Island. Entstanden sind aussergewöhnliche Videoaufnahmen in atemberaubender Umgebung. Gerne teilen wir mit Ihnen den brandneuen Trailer.
Kletterer: Dani Arnold, Martin Echser, Davide Guzzardi
Fotos: Thomas Monsorno
Video: Lukas Kusstatscher
Speed-Rekord an grossen Nordwänden der Alpen egalisiert
Ruhig und regelmässig klirrt das Eis, wenn Dani Arnold seinen Pickel ins Eis rahmt, sich hochzieht und mit den Steigeisen an den Füssen erneut ins Eis sticht, um die Pickel in den Händen zu entlasten und den nächsten Pickelhieb weiter oben zu schlagen. Ohne Sicherung, ohne doppelten Boden und mit hunderten von Metern Luft unter den Füssen. Doch genau da fühlt sich Dani Arnold richtig wohl. Er ist schon seit langem in Bergsteigerkreisen für seine Extrembesteigungen bekannt. Mit seinem Speed-Rekord an der Eigernordwand im Jahr 2011 erlangte er Bekanntheit in der breiten Öffentlichkeit. Er durchstieg die bekannteste Nordwand der Schweiz ganz alleine am 20. April 2011 in nur 2:28 Stunden und unterbot damals den Rekord von Ueli Steck um 20 Minuten. Zum Vergleich: Auch trainierte Bergsteiger benötigen zwei Tage, um die Eiger-Nordwand zu durchsteigen.
Doch die Eigernordwand war erst der Anfang. In den folgenden Jahren durchstieg Dani Arnold mit den Nordwänden am Matterhorn, Piz Badile, Grand Jorasses und der Grossen Zinne vier weitere Nordwände in Rekordzeit und im Free Solo Stil – also alleine und ohne Sicherungsmittel wie Seil und Hacken. An all diesen Nordwänden egalisierte der Profibergsteiger beim Durchstieg eine neue Bestzeit und pulverisierte die vorherigen Bestmarken oft deutlich. Beispielsweise durchkletterte er die teilweise überhängende Nordwand der Grossen Zinne fast 20 Minuten schneller als alle zuvor. Nach diesen Erfolgen blieb noch die letzte grosse Nordwand der Alpen: Die Nordwand der Petit Dru in Chamonix (FR).

Übersicht der Solo Begehungen von Dani Arnold
Datum | Nordwand | Ort | Wandhöhe | Zeit |
April 2011 | Eigernordwand | Berner Oberland (CH) | 1‘650 m | 2:28 Stunden |
April 2015 | Matterhorn-Nordwand | Wallis (CH) | 1‘100 m | 1:46 Stunden |
September 2016 | Piz Badile Nordostwand | Bergell (CH) | 800 m | 0:52 Stunden |
Juli 2018 | Walkerpfeiler Grandes Jorasses | Montblanc Massiv (FR) | 1‘200 m | 2:04 Stunden |
September 2019 | Grosse Zinne | Dolomiten (IT) | 550 m | 0:46 Stunden |
August 2021 | Petit Dru | Chamonix (FR) | 900 m | 1:43 Stunden |
Dani Arnold und Infra-Com arbeiten zusammen
Doch was hat Dani Arnold mit Infra-Com gemein? Roland Gut, Inhaber von Infra-Com, besuchte 2016 einen Vortrag von Dani Arnold, welcher der lokale Rotaryclub organisiert hatte und war begeistert. Früher selbst Sportler in einer Randsportart, wusste Roland was es heisst, als Einzelathlet zu bestehen. Deshalb bot er dem Ausnahmeathlet Dani Arnold eine Partnerschaft mit Infra-Com an. Was für Dani Arnold in einer Risikoumgebung funktioniert, ist auch im Geschäftsalltag von Infra-Com relevant. Ein Projekt wird dann erfolgreich, wenn Partnerschaften, Planung, Material und Qualität stimmen. So war bald klar, dass Dani Arnold die Geschäftsleitung von Infra-Com für die Pickelübergabe auf den Gipfel des Piz Palü führen soll. «Für diese Amateure war das eine riesige Leistung. Das war nicht selbstverständlich», wertschätzt Dani Arnold die Gipfelbesteigung der Geschäftsleitungsmitglieder von Infra-Com.
Video - Mit Teamgeist gemeinsam zum Gipfel des Piz Palü

Als Bergführer kreiert er unvergessliche Erlebnisse
Neben den grossen Extrem-Projekten, führt Dani Arnold an rund 100 Tagen im Jahr Gäste als Bergführer auf Berge. Inzwischen könnte der Profibergsteiger auf diesen Erwerb verzichten. Doch er freut sich, wenn er anderen Menschen ein einmaliges Erlebnis in den Bergen ermöglichen kann. „Der fundamentalste Unterschied zu meinen eigenen Projekten ist, dass beim Bergführen der Gast im Zentrum steht.“ Für einmal liege der Fokus nicht auf ihm, sondern auf dem Bergtraum des Gastes. Zudem zieht er aus diesen langen Touren eine gute Grundkondition. „Das langsame Training finde ich den Horror“, meint Dani Arnold verschmitzt. Nach der Bergführersaison reiche ihm ein Monat an intensivem Training, um für die Extrem-Touren physisch bereit zu sein.

«In den Bergen muss man es nehmen, wie es kommt. Das ändert an der Zieldefinierung nichts. Man muss rollend planen.»
Dani Arnold, Profi-Alpinist
Vorbereiten für die Solo-Durchsteigung der letzten grossen Nordwand
Bei Touren mit Gästen sei seine Risikobereitschaft ganz anders, sinniert Arnold: „Mit einem Gast am Seil würde es mir schwer fallen, mich vom Seil zu lösen und alleine weiterzugehen“. Dies weil der ganze Prozess der Planung und Vorbereitung fehle, welche er für seine Extrem-Touren durchläuft. „Man ist allein ganz anders fokussiert“.
Die Nordwand der Petit Dru in Chamonix (FR), die letzte grosse Nordwand der Alpen, stand lange auf der Bucket-Liste von Dani Arnold. Lange Zeit passte es nicht. Bei einem ersten Durchstieg nahm der Profibergsteiger ein Zusatzseil mit. „Das wollte ich auf dem Gipfel deponieren, damit ich dann bei der Free Solo-Durchsteigung eins zum Runterkommen habe.“ Weil er aber nach der Kletterei nicht daran geglaubt habe, diese Durchsteigung je ohne Seil zu schaffen, hat er es direkt wieder mit ins Tal getragen und gar nicht auf dem Gipfel deponiert. Kaum unten angekommen hat Dani Arnold dies bereits bereut. „Und dann kommt der Ehrgeiz“. Doch es wollte lange Zeit nicht klappen mit der Petit Dru. „Ich habe vor mehreren Jahren definiert, dass es für mich auch ein guter Ausgang des Projekts wäre, wenn ich die Petit Dru nicht durchsteigen würde“, blickt er zurück. Denn einiges muss zusammenpassen, damit eine Durchsteigung erfolgreich wird. Was er und alle anderen Profibergsteiger leisten ist mit viel Risiko verbunden. Ein loser Stein, ein aufziehendes Gewitter oder Wind, ein schlecht erreichter Handgriff oder ein schmieriger Tritt sind nur einige der möglichen Fallen in dieser Alpinzone. „Man muss auch realistisch sein: Die Hälfte der Profi-Bergsteiger sind Tod.“ Deshalb sei die richtige Vorbereitung das A und O.


So bereitet sich Dani Arnold auf grosse Projekte vor
Beim Projekt der Solo-Durchsteigung aller Nordwände der Alpen dauerte die Vorbereitung Jahre. Dabei fokussiert sich Dani Arnold auf drei Ebenen:
Die erste Ebene umfasst die Routenwahl. Dabei befasst sich der Bergsteiger mit der Routenführung, der Schwierigkeit und der Ausrüstung befasst.
Die zweite Ebene beinhaltet die mentale Vorbereitung. Dabei entscheidet sich der Bergsteiger für den Stil der Durchsteigung wie beispielsweise Solo oder Free Solo (ohne Sicherungsmaterial). Dani Arnold legt sich eine Taktik für die Besteigung zurecht: Wo biwakieren? Wann einsteigen? Wo braucht es ein Depot wie beispielsweise ein Seil auf dem Gipfel für den Abstieg?
Die letzte Ebene dreht sich um die Physik. Dabei klettert er die Wand zwei, drei Mal gesichert durch und prägt sich die Bewegungsabläufe ein. „Je komplexer die Route ist, umso schwieriger ist das visuelle Gedächtnis. Die Routen sind nicht wie an Olympia genormt“, führt Dani Arnold aus. Von Steinschlägen, Schnee und Eis gingen immer relativ viele Gefahren in diesen senkrechten oder gar überhängenden Wänden aus. Deshalb sei seine Taktik, möglichst wenig Zeit in der Wand zu verbringen. „Man geht nur dahin, um zu schauen, wie man die Durchsteigung wirklich machen will“, präzisiert der Profibergsteiger.

Die letzte grosse Nordwand in Rekordzeit durchstiegen
Nach der Pickelübergabe mit Infra-Com auf dem Piz Palü war der richtige Moment für die Petit Dru-Besteigung endlich da. „Ich wusste, dass das Wetter gut wird“, blickt Dani Arnold zurück. Also las er einen Stammgast auf und fuhr mit ihm direkt nach Chamonix. Der Plan war folgender: „Wenn alles aber mega gut aussehen würde, würde ich alleine gehen.“ Dani Arnold braucht die Entscheidungsfreiheit bis zur letzten Sekunde. „Je mehr man kommuniziert, desto schwieriger wird es zu sagen, was man will“, erklärt der langjährige Profibergsteiger. „In den Bergen muss man es nehmen, wie es kommt. Das ändert an der Zieldefinierung nichts. Man muss rollend planen“. Und genauso handhabte das Dani Arnold auch an der Petit Dru. Am Abend des 14. August 2021 geht er an den Wandfuss, blickt in die Wand und entscheidet, dass es passt. Es folgen Telefonate, damit die Durchsteigung auch fotografisch und filmisch begleitet werden kann. Kurzfristig fährt ein Kollege die ganze Nacht vom Engadin nach Chamonix, um die ausserordentliche Besteigung zu fotografieren.
Am nächsten Morgen hat Dani Arnold ein gutes Gefühl und steigt allein in die knapp 900 Meter hohe, fast senkrechte Wand ein. „Wenn ich einsteige, gibt es eine kleine Möglichkeit von Restrisiko. Man muss ehrlich zu sich selbst sein. Man benötigt physisch und psychisch ein solches Niveau, dass man dem Schwierigkeitsgrad überlegen ist.“ Und genau das fasziniert Dani Arnold immer wieder aufs Neue. „Man kann sich nicht durch eine Route mogeln“, erklärt er. Er fühlt sich beim Klettern extrem wohl. Nach schwierigen Kletterstellen und gefrorenen Eisfeldern hat Dani Arnold nach 1 Stunde und 43 Minuten den Gipfel der Petit Dru erreicht – neue Rekordzeit!
Infra-Com gratuliert Dani Arnold herzlich zur herausragenden Leistung.
Steckbrief von Dani Arnold

Geburtstag: 22. Februar 1984
Zivilstand: verheiratet
Wohnort: Bürglen UR
Werdegang: Aufgewachsen im Schächentaler Bergdorf Biel UR auf 1720 m. ü. M., war Dani Arnold schon von Kindsbeinen an viel und gerne in der Bergwelt unterwegs - nicht nur zu Fuss, sondern auch auf dem Snowboard. So holte er mit 20 Jahren den Schweizermeister-Titel bei den Junioren im Boardercross. Nach der verpassten Qualifikation für Olympia 2006, entschied er sich für das Bergsteigen und begann die Bergführerausbildung, welche er 2009 abschloss. Neben dem Führen von Gästen in der Bergwelt, verwirklichte er immer wieder eigene Extrem-Projekte und bestieg, erkletterte und pickelte sich schon auf einige namhafte Berge auf der ganzen Welt. Dazu gehören beispielsweise die erste Winterbegehung des Cerro Torre in Patagonien oder die Breitwangflue-Triologie (Triple-Tour drei schwerer Eis- und Mixed-Kletterrouten) in Kandersteg und die Besteigung aller sechs grossen Nordwände der Alpen mehrheitlich im Free Solo-Stil – also ohne Sicherungsmittel wie Seil oder Haken.
Felsklettern oder Eisklettern?
„Eis. Weil ich das besser kann. Das schlimmste ist, dass ich mehr Felsklettern gehe als Eis.“
Winterbergsteigen oder Sommerbergsteigen?
„Winter. Aber schlussendlich hat man immer kalte Hände und kalte Zehen. Doch die Landschaft gibt im Winter mehr her. Es ist im Sommer schon schön, aber im Winter ist es noch wilder.“
Gemeinsame Erstbegehung mit Freunden oder Free Solo?
„Etwas miteinander zu tun, gibt dir extrem viel zurück. Dagegen wirken Free Solo sehr wild. Auch alleine ist auch nicht gänzlich alleine. Ein Projekt basiert immer auf sehr vielen Teammitgliedern und Unterstützungsleute. Diese kommen beispielsweise mit ins Biwak, tragen Material oder dokumentieren die Leistung mit Film und Video.“
Lieblingsgebirge? Alpen, Patagonien, Pakistan?
„Keine Ahnung. Am Anfang war es Patagonien. Das Karakorum-Gebirge in Pakistan ist am wildesten. Aber die Reise dahin dies ist mit viel Aufwand verbunden.“



«Im Business muss man es nehmen, wie es kommt. Das ändert an der Zieldefinierung nichts. Man muss rollend planen. Nur gemeinsam sind wir stark.»
Roland Gut, CEO, Infra-Com Swiss AG